Das historische Gebäudeensemble Riviera und Gesellschaftshaus Grünau war ab dem Ende des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsziel für die Berlinerinnen und Berliner. Im repräsentativen, prunkvollen Riviera-Saal und dem imposanten Festsaal im Gesellschaftshaus fanden rauschende Feste und Tanzveranstaltungen statt. Tausende Ausflügler besuchten regelmäßig die Vergnügungs- und Gartenlokale. Nach der politischen Wende wurde in den 1990er Jahren die Nutzung eingestellt. Dann folgten Leerstand, Verfall und Spekulation.
Die historischen Gebäude wiesen erhebliche Bauschäden auf. Im Jahr 2017 startete dann das lang ersehnte Bauprojekt zum Erhalt und der Wiederbelebung der Baudenkmäler. Die Gebäude sollten denkmalgerecht saniert werden. Zudem wurde der Neubau von vier Wohngebäuden und einer Tiefgarage geplant, um das Gesamtensemble künftig als Seniorenresidenz nutzen zu können.
Fotos IMAGETOWN Berlin
ZEITRAUM
2017–2022
LEISTUNGEN
TWP nach §51 HOAI Leistungsphasen 1–6, Wärmeschutznachweise
Auftraggeber / Auftraggeberin
Projekt Riviera Berlin GmbH & Co. KG, Berlin
PLANUNG
Van Geisten Marfels Architekten, Potsdam
Alle Gebäude waren seit den Neunziger Jahren ungenutzt und wiesen erhebliche Bauschäden auf. Unter Einbeziehung der denkmalgeschützten Bestandsgebäude Gesellschaftshaus und Riviera-Saal sowie der Errichtung von vier neuen Wohngebäuden wurde in den Jahren 2017 bis 2022 ein Wohnprojekt mit hochwertigen seniorengerechten Wohnungen realisiert.
Michael Straub, Projekt Riviera Berlin GmbH & Co.KG (SAX-Gruppe), März 2025
Das Konzept erlaubte es, den denkmalgeschützten Riviera-Saal zu erhalten und mit einer neuen Nutzung als Gemeinschafts- und Veranstaltungssaal einer adäquaten Nutzung zuzuführen. Die an den Saal anschließenden Nebengebäude wurden abgebrochen und es wurde ein neues Wohnhaus (Haus A) errichtet. Das Ensemble wurde um drei weitere Neubauten erweitert: Haus C neben dem Gesellschaftshaus sowie die Häuser D und E auf dem gegenüberliegenden Grundstück, das bis dato im Wesentlichen unbebaut und als Parkplatz genutzt wurde. Unter den hier neu entstandenen beiden Wohnhausneubauten entstand im Zuge der Baumaßnahme eine großflächige Tiefgarage.
Statische Herausforderungen:
Neben der gewünschten Tieferlegung war der sehr hohe Grundwasserstand direkt an der Dahme eine Herausforderung bei der Planung des Untergeschosses im Gesellschaftshaus.
Zusätzlich war das vorhandene Mauerwerk im Untergeschoss aufgrund des jahrzehntelangen Feuchtigkeitseintritts und der Versalzung des Mauerwerkes nicht mehr tragfähig. Ganze Steine konnte mit dem Finger zerrieben werden.
Außerdem sollte das Untergeschoss künftig zu Wohnzwecken umgenutzt werden. Deshalb musste die Gründung unterhalb des Bestandsmauerwerks in WU-Bauweise ausgeführt werden.
Für den Austausch der Untergeschosswände und die Tieferlegung der Kellersohle waren umfangreiche Abfangungsmaßnahmen im Erdgeschoss erforderlich. Die Wände im EG wurden durch Hilfskonstruktionen im Bauzustand abgefangen.
Zu Beginn der Baumaßnahme zerstörte ein Brand weite Teile des Gesellschaftshauses. Mehrere Decken stürzten während des Brandes ein. Die denkmalgeschützte Fassade war aufgrund der starken Beschädigungen nicht mehr standsicher und musste um ein Geschoss zurückgebaut werden.
In der Folge mussten das durch den Brand zerstörte 1. Obergeschosses und das Dachgeschoss sowie fast aller aussteifenden Gebäudeteile im Gebäudeinneren zurückgebaut werden. Die Anordnung umfangreicher Bauzustände zur Sicherung der Außenwände vor der Wiederherstellung der Decken und Obergeschosse wurde erforderlich.
Zur Sicherstellung der Standsicherheit der verbleibenden Wände mussten horizontale Aussteifungsrahmen montiert werden, welche ein Umkippen der Wände bei Sturm verhindern sollten.
Die historische Verandakonstruktion wurde zurückgebaut und anschließend denkmalgerecht wieder wiederaufgebaut. Dabei wurden die gusseisernen Stützen mit einem tragenden Stahlkern ertüchtigt und in die historische Fassade integriert.
Zur Sicherstellung der erforderlichen Rettungswege aus den oberen Geschossen wurden Fluchtbalkone geplant, die in denkmalgeschützte Verandakonstruktion integriert werden mussten.
Das Festsaalgebäude Gesellschaftshaus wurde komplett entkernt und es wurden neue Decken zur Schaffung neuer Geschosse für eine künftige Nutzung als Wohnraum eingebaut.
Die an den historischen Festsaal Riviera angrenzenden, einsturzgefährdeten Gebäudeteile mussten behutsam zurückgebaut werden. Der Riviera-Saal wurde denkmalgerecht wiederhergestellt. Dabei wurde auch die genieteten Stahlfachwerkrahmenkonstruktion des Daches unter Berücksichtigung der veränderten Einwirkungen statisch nachgewiesen und saniert. Außerdem mussten in die Bestandswände eine nachträgliche Horizontalabdichtung (Schlitzen und Einziehen von Kunststoffplatten) eingebacht und die durch jahrelange Feuchtigkeitseinwirkungen geschädigten Bauteile umfassend saniert werden.
Das gesamte Neubauensembles musste in engem Austausch mit dem Denkmalschutz geplant werden.
Auf dem ehemals unbebauten gegenüberliegenden Grundstück wurden im Zuge der Gesamtmaßnahme zwei Mehrfamilienhäuser auf einer verbindenden Tiefgarage errichtet.
Aufgrund des hohen Grundwasserstandes musste die gesamte Tiefgarage in WU-Bauweise ausgeführt werden.
Durch den begrenzten Raum auf dem Baugrundstück musste der Turmdrehkran zum Heben und Platzieren von schweren Bauteilen und Materialien innerhalb des Gebäudes positioniert werden.
Das historische Gebäudeensemble Riviera und Gesellschaftshaus Grünau war ab dem Ende des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsziel für die Berlinerinnen und Berliner. Im repräsentativen, prunkvollen Riviera-Saal und dem imposanten Festsaal im Gesellschaftshaus fanden rauschende Feste und Tanzveranstaltungen statt. Tausende Ausflügler besuchten regelmäßig die Vergnügungs- und Gartenlokale. Nach der politischen Wende wurde in den 1990er Jahren die Nutzung eingestellt. Dann folgten Leerstand, Verfall und Spekulation.
Die historischen Gebäude wiesen erhebliche Bauschäden auf. Im Jahr 2017 startete dann das lang ersehnte Bauprojekt zum Erhalt und der Wiederbelebung der Baudenkmäler. Die Gebäude sollten denkmalgerecht saniert werden. Zudem wurde der Neubau von vier Wohngebäuden und einer Tiefgarage geplant, um das Gesamtensemble künftig als Seniorenresidenz nutzen zu können.
Fotos IMAGETOWN Berlin
ZEITRAUM
2017–2022
LEISTUNGEN
TWP nach §51 HOAI Leistungsphasen 1–6, Wärmeschutznachweise
Auftraggeber / Auftraggeberin
Projekt Riviera Berlin GmbH & Co. KG, Berlin
PLANUNG
Van Geisten Marfels Architekten, Potsdam
Alle Gebäude waren seit den Neunziger Jahren ungenutzt und wiesen erhebliche Bauschäden auf. Unter Einbeziehung der denkmalgeschützten Bestandsgebäude Gesellschaftshaus und Riviera-Saal sowie der Errichtung von vier neuen Wohngebäuden wurde in den Jahren 2017 bis 2022 ein Wohnprojekt mit hochwertigen seniorengerechten Wohnungen realisiert.
Michael Straub, Projekt Riviera Berlin GmbH & Co.KG (SAX-Gruppe), März 2025
Das Konzept erlaubte es, den denkmalgeschützten Riviera-Saal zu erhalten und mit einer neuen Nutzung als Gemeinschafts- und Veranstaltungssaal einer adäquaten Nutzung zuzuführen. Die an den Saal anschließenden Nebengebäude wurden abgebrochen und es wurde ein neues Wohnhaus (Haus A) errichtet. Das Ensemble wurde um drei weitere Neubauten erweitert: Haus C neben dem Gesellschaftshaus sowie die Häuser D und E auf dem gegenüberliegenden Grundstück, das bis dato im Wesentlichen unbebaut und als Parkplatz genutzt wurde. Unter den hier neu entstandenen beiden Wohnhausneubauten entstand im Zuge der Baumaßnahme eine großflächige Tiefgarage.
Statische Herausforderungen:
Neben der gewünschten Tieferlegung war der sehr hohe Grundwasserstand direkt an der Dahme eine Herausforderung bei der Planung des Untergeschosses im Gesellschaftshaus.
Zusätzlich war das vorhandene Mauerwerk im Untergeschoss aufgrund des jahrzehntelangen Feuchtigkeitseintritts und der Versalzung des Mauerwerkes nicht mehr tragfähig. Ganze Steine konnte mit dem Finger zerrieben werden.
Außerdem sollte das Untergeschoss künftig zu Wohnzwecken umgenutzt werden. Deshalb musste die Gründung unterhalb des Bestandsmauerwerks in WU-Bauweise ausgeführt werden.
Für den Austausch der Untergeschosswände und die Tieferlegung der Kellersohle waren umfangreiche Abfangungsmaßnahmen im Erdgeschoss erforderlich. Die Wände im EG wurden durch Hilfskonstruktionen im Bauzustand abgefangen.
Zu Beginn der Baumaßnahme zerstörte ein Brand weite Teile des Gesellschaftshauses. Mehrere Decken stürzten während des Brandes ein. Die denkmalgeschützte Fassade war aufgrund der starken Beschädigungen nicht mehr standsicher und musste um ein Geschoss zurückgebaut werden.
In der Folge mussten das durch den Brand zerstörte 1. Obergeschosses und das Dachgeschoss sowie fast aller aussteifenden Gebäudeteile im Gebäudeinneren zurückgebaut werden. Die Anordnung umfangreicher Bauzustände zur Sicherung der Außenwände vor der Wiederherstellung der Decken und Obergeschosse wurde erforderlich.
Zur Sicherstellung der Standsicherheit der verbleibenden Wände mussten horizontale Aussteifungsrahmen montiert werden, welche ein Umkippen der Wände bei Sturm verhindern sollten.
Die historische Verandakonstruktion wurde zurückgebaut und anschließend denkmalgerecht wieder wiederaufgebaut. Dabei wurden die gusseisernen Stützen mit einem tragenden Stahlkern ertüchtigt und in die historische Fassade integriert.
Zur Sicherstellung der erforderlichen Rettungswege aus den oberen Geschossen wurden Fluchtbalkone geplant, die in denkmalgeschützte Verandakonstruktion integriert werden mussten.
Das Festsaalgebäude Gesellschaftshaus wurde komplett entkernt und es wurden neue Decken zur Schaffung neuer Geschosse für eine künftige Nutzung als Wohnraum eingebaut.
Die an den historischen Festsaal Riviera angrenzenden, einsturzgefährdeten Gebäudeteile mussten behutsam zurückgebaut werden. Der Riviera-Saal wurde denkmalgerecht wiederhergestellt. Dabei wurde auch die genieteten Stahlfachwerkrahmenkonstruktion des Daches unter Berücksichtigung der veränderten Einwirkungen statisch nachgewiesen und saniert. Außerdem mussten in die Bestandswände eine nachträgliche Horizontalabdichtung (Schlitzen und Einziehen von Kunststoffplatten) eingebacht und die durch jahrelange Feuchtigkeitseinwirkungen geschädigten Bauteile umfassend saniert werden.
Das gesamte Neubauensembles musste in engem Austausch mit dem Denkmalschutz geplant werden.
Auf dem ehemals unbebauten gegenüberliegenden Grundstück wurden im Zuge der Gesamtmaßnahme zwei Mehrfamilienhäuser auf einer verbindenden Tiefgarage errichtet.
Aufgrund des hohen Grundwasserstandes musste die gesamte Tiefgarage in WU-Bauweise ausgeführt werden.
Durch den begrenzten Raum auf dem Baugrundstück musste der Turmdrehkran zum Heben und Platzieren von schweren Bauteilen und Materialien innerhalb des Gebäudes positioniert werden.
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.